I wer’ narrisch! Das Jahrhundert des Sports

Kunde
Museum Niederösterreich/Haus der Geschichte, St.Pölten (AT)
Projekt
Sonderausstellung
Jahr
Mai 2021
Fotos
Daniel Hinterramskogler

In fünf Kapiteln beleuchtet die Ausstellung die Geschichte von faszi-nierenden Persönlichkeiten und Mannschaften, von spektakulären Siegen und Niederlagen. Sie erzählt von technischen Entwicklungen im Sport und von seiner politischen Verführungskraft. 

In den 1920er-Jahren wird Sport zum Massenphänomen. Der Achtstundentag bringt mehr Freizeit und ermöglicht es mehr Menschen, Sport zu betreiben. Das neue Radio überträgt Wettkämpfe ins Wohnzimmer, der sportliche Körper wird zum viel fotografierten Schönheitsideal. Sport dient der Gesundheitspolitik, wird aber auch von autoritären Regimen politisch instrumentalisiert. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg setzt sich ein liberaleres Verhältnis zum Sport durch. Heute sind es Fernsehen und Internet, die den Kampf um Rekorde in Szene setzen und ein Millionenpublikum unterhalten. Nicht zuletzt deshalb ist Sport mittlerweile auch ein großes Geschäft.

Sport heißt vor allem, selbst aktiv zu werden. Daher lädt ein Drittel der Ausstellungsfläche die Besucher*- innen ein, vollen Einsatz zu zeigen: sieben interaktive Stationen laden dazu ein, Geschick und sportliches Talent auf die Probe zu stellen, beispielsweise sich als Skirennfahrer*in im Slalom oder als Sportreporter*in zu versuchen.

Die Ausstellung ist so aufgebaut als würden die Besucher*innen die Rolle der Athlet*innen übernehmen. Sie werden bereits vor Ausstellungsbeginn von einigen Fans begrüßt und einen schmalen Gang eintre-tend, können sie die Hände der Museumsmitarbeiter*innen abklatschen. 

In der „Ausstellungs-Arena“ führen Laufbahnen nun die „Sportler*in- nen“ zu die Themen. Leicht schräge Seitenwände, bestückt mit unzähligen Exponaten, erinnern an Zuschauervolle Tribünen. Im Mittelteil, umkreist von den Laufbahnen, sind technische Sportgeräte ausgestellt.

Aber die Besucher*innen sind noch nicht am Ende ihrer Strecke. Nun müssen sie die letzten Kräfte auf-bringen um ihr sportliches Geschick zu zeigen. Sieben „Übungs-Statio-nen“ können nun ausprobiert werden, von Gleichgewichts- und  Sprungübungen, vom Rad- und Skifahren bis zu einer Fußballmodera-tion und einer Selfie-Station mit berühmten NÖ-Sportlern*innen. Zum Abschluss passiert man die Ziel-Linie. Die Ausstellung wirkt sehr lebendig obwohl nur zwei Farben verwendet wurden, Blau und Orange. Die grafische Gestaltung erinnert an die Semiotik der Sportsprache. Die Inszenierung wurde mit Elementen aus der Sportwelt gestaltet.

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