Eine spannende Zeitreise einer Auswahl der 17 Millionen umfassenden Fotosammlung der BSB; München in der Zeit von 1839–1972 in 250 Fotografien!
Ziel der Aufgabe war es in diesen wunderbaren, gigantischen Räumlichkeiten mit bescheidenen Mitteln eine Sonderausstellung amüsant und auffällig zu gestalten. Ein neues Besucher*innen-Target sollte man ansprechen, vom klassizistisch soliden herrschaftlichen Teint zu einer frisch-frecheren Präsentationsform übergehen. Der "klassische" Besucher, der Stammgast sollte aber nicht ausgeschlossen werden. Die „StaBi“ betretend, sollte möglichst früh die Sonderschau ins Auge fallen. Deshalb wurde sie nicht nur in der Treppenhaus-Galerie "beworben" sondern bereits "gezeigt".
Die Herausforderung war es, die vielen Fotos groß und angenehm zu präsentieren; ein Blättern in einem großen Buch wäre spannend aber ermüdend. Per Projektion? die würde eine individuelle Betrachtungsweise ausschließen. Auf Stoffdruck? ergäbe nicht die erwünschte Druckqualität und sähe einer Pinwand gleich aus. Also schien uns eine Reihung, einer typischen Kunstgalerie-Hängung ähnlich, die beste Lösung. Der Besucher kann sich seinen Rezeptions-Rythmus selbst wählen. Genutzt wurden die bereits vorhandenen Procedes-Tafelsysteme für die Themen-Texte und die groß-formatigen Bilddarstellungen, dies als markante inzenatorische und charaktergebende Bildmotive! Für die Präsentation der eigentlichen "Exponate" - die Fotografien, bedienten wir uns abgehängter, pultartiger, schmaler Metallblech-Riegel. Diese langezogenen Panele geben eine unmerkliche, einladende Gehrichtung an, bis zum Endpunkt der Ausstellung in die beiden Schatzkammern, wo wertvollste Originale kulminativ das Besucherherz schneller schlagen lassen.